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Pressemeldungen

Tarifrunde der IG Metall: Der Strukturwandel lässt sich nicht gegen die Beschäftigten durchsetzen

Am 1. März um 0 Uhr endete die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall hat die Gestaltung des Strukturwandels in den Mittelpunkt der Tarifrunde gerückt und will dafür wichtige Weichen stellen. Andreas Adrian, Vorsitzender der LINKEN Aschaffenburg und Bayerischer Untermain erklärt:

"Wir erleben gegenwärtig einen epochalen Umbruch der Arbeitswelt, von dem die Metall- und Elektroindustrie in besonderer Weise betroffen ist

Am 1. März um 0 Uhr endete die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall hat die Gestaltung des Strukturwandels in den Mittelpunkt der Tarifrunde gerückt und will dafür wichtige Weichen stellen.

Andreas Adrian, Vorsitzender der LINKEN Aschaffenburg und Bayerischer Untermain erklärt: „Wir erleben gegenwärtig einen epochalen Umbruch der Arbeitswelt, von dem die Metall- und Elektroindustrie in besonderer Weise betroffen ist. Einer Beschäftigtenumfrage der IG Metall zufolge haben bereits 52,5 Prozent der Betriebe damit begonnen, Arbeitsplätze abzubauen. Die Tarifrunde ist also vor allem eine Auseinandersetzung um die Ausgestaltung des aktuellen Strukturwandels. Beschäftigungssicherung und nachhaltige Konzepte für den Erhalt industrieller Standorte dürfen sich nicht ausschließen und der ökologische Umbau der Industrie darf nicht auf Kosten der Beschäftigten betrieben werden.“ 

Vor diesem Hintergrund sei das Angebot der Arbeitgeber eine bodenlose Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten. „Die Arbeitgeber haben jegliches Augenmaß verloren. Sie fordern unverhältnismäßig lange Laufzeiten und eine erhebliche Verschlechterung der jährlichen Sonderzahlungen. Es scheint sich eine neue Qualität in der Tarifauseinandersetzung anzubahnen. Offenbar reicht es den Arbeitgebern nicht, ihre Trommeln für Nullrunden zu rühren. Sie wollen den Beschäftigten über Einschnitte bei den Sonderzahlungen auch etwas wegnehmen. Damit legen sie die Axt an das Fundament jahrzehntelanger Tarifpolitik in der Bundesrepublik“, führt Andreas Adrian aus und verurteilt das Verhalten der Arbeitgeber als verantwortungslos. Ein Strukturwandel, wie wir ihn gegenwärtig erleben, müsse nicht gegen die Beschäftigten, sondern mit ihnen gemeinsam gestaltet werden.  

Auch in Aschaffenburg streikten am 11.03.2021 rund 500 Beschäftigte der Linde Material Handling GmbH, Kion Information Management sowie Proplan Transport und Lagersysteme, für ein stabiles Einkommen und Beschäftigungssicherung. Auch für Freitag den 19.03.2021 rief die IGM zum großen digitalen Warnstreik auf.  

Die LINKE Aschaffenburg und Bayerischer Untermain unterstützt die wichtigen und richtigen Forderungen der Beschäftigten und der IGM.

Zudem fordert die LINKE die Arbeitgeber dazu auf, die Beschäftigten, die im vergangenen Jahr enorme Einkommenseinbußen zu verzeichnen hatten, nun an den kommenden Gewinnen zu beteiligen. Kämpferische Gewerkschaften mit innovativen Ideen sind genau das, was nach dieser für uns alle schwierigen Krise benötigt wird, um die Interessen der berufstätigen Bevölkerung wieder in den Fokus zu rücken.